Das Erbe der Runenfertiger (Spielerbeitrag)

lles begann an einem stürmischen Gewittertag in Falador. Die sonst so mutigen Abenteurer waren dem Wetter nicht gewachsen und suchten in den Häusern Schutz. Der noch junge Herzog Horacio stand im Zimmer des Heraldikers und starrte aus dem Fenster. Er fragte den nicht mehr ganz so jungen Mann, der in seinem Mahagoni-Sessel saß: „Sie wissen also nicht, ob er edlen Geschlechts ist?“

Die Rede war von dem Baby, das wie aus dem Nichts vor dem Schlosstor in Lumbridge gefunden worden war. Es hatte einen Ring getragen (welcher für den Babyfinger viel zu groß war), auf dem „Audero“ eingraviert war.

„Nein, das weiß ich nicht“, murmelte der Heraldiker. “Aber der Name Audero klingt, als ob er vom Geschlecht der Runenfertiger abstammt!“

“Pah, ein Runenfertiger-Kind! Jeder weiß, dass die Runenfertiger nur an ihren Profit denken, nicht an den Zauber der Runen!“

Verächtlich schaute der Heraldiker den Herzog an und meinte: “Das, edler Herzog, sieht den jetzigen Runenfertigern sehr ähnlich, das muss ich zugeben, aber früher, in längst vergangenen Zeiten, waren die Runenfertiger geachtete Leute, die die Zauberer mit Runen versorgten. Diese Leute trugen den Zauber in sich!“

Der Herzog drehte sich um und fragte: “Was meinen Sie damit, ‚sie trugen den Zauber in sich‘?“

„Vor einiger Zeit wurde auf der Ausgrabungsstätte nahe Varrock ein Teil einer Rune gefunden. Auf ihr war deutlich das Zeichen des Saradomin zu erkennen.“

Misstrauisch fragte Horacio : “Eine unbekannte Rune?“

„Genau. Stellen Sie sich vor - dieses Kind könnte der Schlüssel zu der Macht einer unbekannten Rune sein!“

Herzog Horacio wurde neugierig und schlug vor, er könne das Baby von seiner Magd großziehen lassen. „Wir werden ihm nichts von seiner Abstammung erzählen. Ich werde den Ring in Verwahrung nehmen“, meinte der Herrscher von Lumbridge .“Außerdem muss ich nun wieder nach Lumbridge reisen, mein Volk braucht mich. Ich verabschiede mich, Herr Heraldiker!“

o wuchs Audero, wie er nun genannt wurde, bei der Magd des Herzogs auf und wusste nichts von seiner Abstammung, bis er eines Tages ins Schloss von Lumbridge eingeladen wurde. Dort begab er sich in die Gemächer des Herzogs.

Der junge Audero starrte den Herzog nervös an und wartete darauf, dass dieser etwas sagte, doch er blieb stumm. So brach Audero das Schweigen und fragte: “Warum habt Ihr mich herbestellt, Herzog?“

Horacio seufzte und meinte: „Du bist nicht der Sohn einer Magd, Audero. Du bist ein Findelkind, das dem Geschlecht der Runenfertiger entstammt.“

Angewidert dachte Audero: RUNENFERTIGER!?! Alles ist besser, als von den Runenfertigern abzustammen!

Als hätte Horacio seine Gedanken gehört, meinte dieser: “Du stammst von den alten Runenfertigern ab, nicht den neuen, die nur auf ihren Profit bedacht sind! Die alten, edlen Runenfertiger trugen den Zauber in sich!“

„Und warum erzählt Ihr mir das alles?“

„Du musst das Geheimnis einer noch unbekannten Rune lüften, du allein hast den Schlüssel zu der Macht!“

Ich wurde von einer Magd großgezogen, ich bin doch nichts Besonderes, dachte Audero.

„Du hattest damals einen Ring bei dir, als wir dich gefunden haben. Hier, zieh ihn an!“

Als Audero sich den Ring auf den Finger steckte, wurde er von einer großen Macht erfüllt.

„Also, junger Mann, lüfte das Geheimnis um deine Herkunft und die mächtige Rune! Hier hast du Teleport-Runen, falls du in Schwierigkeiten geraten solltest!“

Als Audero das Schloss verließ, wusste er gleich, wohin er gehen musste: zum Turm der Magier!

Als er zum Turm kam, starrte der junge Mann ihn lange an und trat dann ein. Im Inneren stieg er eine Leiter hinab in den Keller, wo ihn ein weiser Magier, der ihm entgegenkam, ansprach:

„Junger Mann, was suchst du hier unten im Keller des Turms der Magier? Ich spüre, dass von dir eine geheimnisvolle Kraft ausgeht. Also sag, was willst du?“

„Ich bin meiner Herkunft auf der Spur, Herr. Ich wurde beauftragt, ein Runengeheimnis zu lüften!“

„Bist du etwa Audero, das Findelkind aus Lumbridge ? Hat dir der alte Horacio endlich von deiner Herkunft erzählt?“

„Ja, der bin ich. Ich denke, dass ich das Geheimnis lüften kann, indem ich zum Ursprungsort aller Runen reise, also zur Runenessenz!“

„Gut, so soll es sein!“, erwiderte der Magier.

Daraufhin sprach der Magier einen mächtigen Zauber und auf einmal befand sich Audero nicht in der sagenumwobenen Mine der Runenessenz, sondern in einem großen, einladenden Raum mit viel Schmuck. Auf einem Thron saß ein großer, riesengroßer Mensch – nein, ein GOTT.

„Saradomin, mein Gott, ich unterwerfe mich“, sprach Audero. Saradomin antwortete nicht, ja er sah ihn nicht mal an, bis Audero bemerkte, dass es sich nur um eine riesengroße Statue handelte. Als er weiter um sich blickte, sah er außerdem, dass es in dem Raum keinen Ausgang gab. In der Mitte des Raums standen allerdings mysteriöse Ruinen! Audero trat langsam näher, bis er vor dem leuchtenden Stein stand , auf dem das Zeichen Saradomins eingraviert war. Die Runenessenz, die Horacio Audero zusätzlich noch mitgegeben hatte, fing an zu vibrieren. Als er sie aus seiner Tasche nahm, entglitt sie seiner Hand und es bildete sich ein Zeichen auf dem Stein: das Zeichen des Saradomin!

Plötzlich, als er den Teleportzauber sprechen wollte, passierte etwas Unglaubliches: Die Erde bebte und eine Tür erschien, aus der eine sagenumwobene Gestalt trat: ein Rotdrache! Das Monster kam näher und mutig stellte sich Audero ihm gegenüber, holte die Saradomin-Rune heraus und sprach: „Saradomin, hilf mir!“ Der ganze Raum begann zu leuchten und dann war der Drache samt der Tür verschwunden... Und auch die heilige Rune hatte sich in Luft aufgelöst. Erschrocken schaute Audero auf seine Hand und merkte, dass auch sein Ring verschwunden war. Da er keine Runenessenz mehr hatte, sprach er den Teleportzauber nach Lumbridge . Bevor er wieder zu der heiligen Stätte Saradomins zurückkehrte, erzählte er Horacio seine Geschichte, welcher ein großes Fest ihm zu Ehren ausrichtete.

Als er Tage später zum Turm der Magier kam und sich von dort aus teleportierte, fand er sich nicht mehr in dem Raum mit der großen Statue wieder, sondern in der Runenessenz-Mine. Vermutlich war der Ring der Schlüssel zu der Stätte Saradomins. Er versuchte noch viele Male, sich zu teleportiern, musste aber schließlich aufgeben.

Zurück in Lumbridge stattete er dem Herzog einen Besuch ab und beichtete ihm mit entmutigtem Gesicht, dass er den Zugang zur Stätte Sardomins nicht mehr finden konnte. Doch Horacio war nicht enttäuscht. Er tröstete Audero und meinte, das Wichtigste sei, dass er es versucht hätte und nun zu einem echten Abenteurer geworden wäre! Aber Audero sagte, dass er nicht noch mehr Abenteuer bestehen wolle, sondern lieber anderen Leuten erzählen wolle, was er in seinem Leben gelernt hatte!

o läuft Audero nun im Schlosshof umher und erzählt jungen Abenteurern von seinen Taten und gibt ihnen manchmal auch kleine Tipps zum Leben auf RuneScape. Die Rune wurde allerdings nie wieder gesehen.